JORDANIEN

Konzertreise und Musikunterricht für Geflüchtete

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MUSIK-UNTERRICHT

 

Aus unserer Konzertreise im Jahr 2018 entstand ein Folgeprojekt, das seit Herbst 2019 realisiert wird.

Angeleitet von Khaled Bal’awi, einem professionellen Cellisten, lernen Kinder in der Host Community Mafraq, Violine, Cello oder Oud zu spielen. Ein Leben als Musikerin oder Musiker zu führen und dadurch den beengten Verhältnissen zu entkommen, ist der Traum dieser Kinder.
Aktuell gründen wir einen kleinen Chor unter der Leitung von Amal Bal’awi, der zur Integration der Flüchtlingskinder in ihrer neuen Heimat beitragen wird. Das gemeinsame Singen und Erlernen eines Instruments vermitteln wichtige soziale Kompetenzen und schaffen dadurch Perspektiven.

Kind schreibt beim Musikunterricht
Flüchtling spielt Musikinstrument
Lehrer und Schülerin beim Musik-Unterricht
Musikunterricht im Flüchtlingscamp in Jordanien
 

KONZERTREISE JORDANIEN

 

Mozart in der Wüste, arabische Melodien vom klassischen Quintett – mit Staunen und Neugier begegnen uns vor allem die Kinder während der Konzerte in Flüchtlingssiedlungen. 

Die musikalische Reise von Stefan Arzberger (Violine), Verena-Maria Fitz (Violine), Béatrice Muthelet (Viola), Konstantin Pfiz (Violoncello) und Marco Thomas (Klarinette) führte in das Flüchtlingslager Azraq sowie in die Host Communities nach Mafraq, Nuz’ha, Salt, Irbid und Amman.

Das Quintett spielte zunächst Werke von Mozart und Mendelssohn-Bartholdy. Große Begeisterung lösten die arabischen Stücke aus, die von Dr. Mohammed Othman Sidiq, dem Direktor des National Music Conservatory NMC in Amman für unsere klassischen europäischen Instrumente arrangiert wurden. Das Publikum bestand aus Geflüchteten aus Syrien, dem Irak und Jemen sowie ihren jordanischen Gastgebern. Viele der Männer, Frauen und Kinder kamen zum ersten Mal mit Musikinstrumenten und klassischer Musik in Berührung.

Einige der Kinder äußerten einen Wunsch: Sie wollen selbst musizieren. Seit 2019 ermöglichen wir Kindern in Mafraq, verschiedene Instrumente zu erlernen.

Begeisterte Kinder beim Konzert
Flüchtlingscamp Jordanien
Flüchtlingskind zeigt Herz
MUSIC CONNECTS zeigt Musikinstrumente
Flüchtlingsfamilie in Jordanien
 
Geflüchtetes Kind steht auf Straße

„Die Woche in Jordanien gehört für mich zu meinen intensivsten und emotionalsten Erlebnissen. Wir haben bemerkenswert aufgeschlossene Menschen kennenlernen dürfen, die in einer Zeit dramatischer Ereignisse ihren Nachbarn mit Hilfsbereitschaft begegnen. Unsere Musik wurde von den jordanischen Gastgebern und den Geflüchteten aus Syrien, Irak und Jemen mit großer Neugierde und Dankbarkeit aufgenommen. Die Tage waren geprägt von Momenten, die berührten, aufrüttelten, nachdenklich machten und zeigten, dass die universelle Sprache der Musik ein Zeichen der Solidarität mit diesen Menschen setzen konnte.“

– Verena-Maria Fitz, Violinistin und Gründungsmitglied MUSIC CONNECTS


 

„Die Aufregung war spürbar, denn es gibt in diesem riesigen Flüchtlingslager Asraq sonst nur wenige kulturelle Angebote. Hier leben 40.000 Menschen über Jahre zusammen. Es wird bereits viel unternommen, um die Menschen mit den wichtigsten Dingen des täglichen Lebens zu versorgen. Musik und Kultur sind derzeit noch keine Bestandteil davon. Zum Zuhören kamen Männer, Frauen und Kinder. Auch das Ungewohnte an der europäischen Musik faszinierte die Zuhörer sichtlich. Das Strahlen in den Gesichtern von Jung und Alt war unbeschreiblich, als wir ein arabisches Volkslied spielten, das extra für unsere Instrumente arrangiert wurde. Besonders Verena, unsere Geigerin und Beatrice, unsere Bratschistin wurden von den Frauen und Mädchen bewundert, nach dem Konzert umringt und mit Fragen überschüttet. Ich finde, jeder Mensch hat ein Recht auf Kultur, und wir tragen damit unseren kleinen Teil dazu bei.“

– Martina Frühwald, MUSIC CONNECTS

 

 

 

760.000 GEFLÜCHTETE

Jordanien ist stark betroffen von der Krise in Syrien – von den 760.000 Flüchtlingen im Land stammen fast 630.000 davon aus Syrien. 46% der Geflüchteten sind dabei Kinder. Die Ressourcen und die Infrastruktur im Land werden durch die hohe Zahl an Flüchtlingen stark strapaziert. Gleichzeitig kämpft das Land mit einer hohen Arbeitslosenzahl und einem geringen wirtschaftlichen Wachstum (Quelle: UNHCR).

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